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Kultur(elle Unterschiede)

Kanazawa Castle
Kanazawa Castle

Heute habe ich Kanazawa erkundet, eine etwas kleinere historische Stadt. Zum Frühstück gab es Anman (dampfnudelähnliches Teigbällchen) gefüllt mit Bohnenpaste und ein Sojasofteis, diese werden hier an jeder Straßenecke verkauft und endlich habe ich auch ein veganes gefunden, nämlich auf dem Omchi Market. Danach habe ich ein bisschen den alten Stadtbezirk erkundet, dort sind auch viele Frauen in traditioneller Kleidung herumgelaufen und es wird viel Goldschmuck usw verkauft. Danach bin ich zum Schloss(park) gelaufen und ein paar Bilder gemacht. Anschließend bin ich zum Kenroku-en Garten und dort ein bisschen rumspaziert und zwei schöne Stäbchen gekauft und den Außenbereich des 21st century museum of contemporary art angeguckt und an der Flusspromenade zum Ninja Tempel gelaufen. Irgendwie war ich aber trotzdem Recht früh wieder im Hostel und habe meine veganen Nudeln gegessen, gefacetimed und geduscht. Morgen geht's dann mit dem Thunderbird Shinkansen vom kleinen Kyoto ins große. 

Eine Woche bin ich jetzt hier und ich muss sagen, es ist unglaublich beeindruckend, wie viel man in nur sieben Tagen machen kann. So viel gesehen, so weiter rumgekommen, so viel Neues gelernt. Auch wenn Japan vermutlich noch das ähnlichsten Land ist. Letztendlich sind alle Großstädte recht gleich, natürlich haben sie verschiedene Geschichten usw aber in ihrem Aufbau, ihrer Funktion, ihrem "vibe" sind sie sich doch alle ähnlich. Und außerhalb von den Städten sieht es aus wie eine Mischung aus Japan, USA und Europa. Es gibt viele Tempel und Shrines, Oberlandleitungen und convenience stores, Schienennetz und kleine Orte. Die Zugetrecken gehen oft entlang der Berge und teilweise auch Seen, wunderschön. Trotzdem gibt es natürlich viele Unterschiede, allem voran Sprache und Essen. Man kann es sich kaum vorstellen, wenn man zuvor nur in europäischen / englischsprachigen Ländern unterwegs war, wie es ist durch die Straßen zu laufen und kein Zeichen zu verstehen, nicht zu wissen, was für Essen ein Restaurant verkauft, ein Laden Anbieter und kein Wort zu erkennen, wenn man Gesprochenes hört. Und wer meint, Englisch wäre eine global language, boy you are wrong. Es spricht und versteht wirklich fast niemand Englisch, egal ob alt oder jung. Und das sogar, obwohl Straßennamen und Sehenswürdigkeiten meistens auch auf Englisch beschrieben werden. Ohne Google Translator hätte ich da bestimmt schon mal Problemchen gehabt. Anyway, das Essen ist auch sehr anders. Zum einen ist leider fast überall (auch in Soßen, Suppen, Curry, sogar in Tofu) meistens Fisch oder Fleisch drin. Grundsätzlich bekommt man meistens verschieden kleine Schälchen, statt eines großen Tellers. Man isst natürlich mit Stäbchen und schlürfen und Nasehochziehen sind tatsächlich üblich, auch wenn man es in Wahrheit nur selten hört. In Restaurants gibt es viele Einzelplätze und man ist meistens nach 20 Minuten wieder draußen, weil es so schnell geht. Es gibt unzählige kleine Restaurants/Imbisse, oft auch ohne Service  oft sitzt man direkt an der Theke vor dem Koch. Das ist echt cool. Overall ist Japan extrem sauber, pünktlich, schnell, ruhig, respektvoll & egozentrisch. Zumindest nach außen hin. Jeder weiß wo er/sie hin möchte und das möglichst schnell, sodass alles vom Restaurant bis zum Zug auf größtmöglich Effizienz ausgelegt ist. Das ist zum einen am Bahnsteig in einer Schlange zu stehen oder auch für Restaurants ein Ticket zu lösen. 

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