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Riesenpandas und -menschenmassen

Ufff...5:40 aufstehen, und das soll Urlaub sein? Naja als Urlaub würde ich da sowieso eher nicht bezeichnen, Abenteuer trifft es da schon eher. Jedenfalls bin ich dann ganz früh mit der Metro losgefahren und anschließend in den Bus zum Riesenpandazentrum gestiegen. Als wir noch zwei Kilometer vom (Google Maps) Ziel entfernt waren, hat der Busfahrer auf mich gezeigt, dann auf die Tür und gesagt 'Panda'. Ich dachte, dass der Google Maps Marker vielleicht mal wieder falsch ist, das kommt hier durchaus öfter vor... War aber nicht und ich musste noch zwanzig Minuten laufen, obwohl genau diese Buslinie dort auch an der Haltestelle dran stand und mehrfach an mir vorbei gefahren ist??! Naja, ich war trotzdem noch ziemlich früh da (das ist wichtig, da dann erstens noch die Pandas wach sind und zweitens noch keine Touristengruppen da sind), habe mal wieder das Schülerticket zum halben Preis ergaunert und die Pandas gesehen!! Das ist übrigens kein Zoo, sondern eine Forschungs- und Zuchtstation für in der Natur (vermutlich) ausgestorbene Riesenpandas mit dem Ziel eine bestimmte Populationsgröße zu erreichen und die Pandas wieder auszuwildern. Jedenfalls gab es verschiedene Gehege mit verschieden vielen / alten / aktiven Pandas drin. Die meisten haben natürlich Bambus gekaut, aber einige haben sich auch gerauft oder gespielt. Es gab auch ein Baby im Inkubator, das aber ziemlich überbewertet war, es gab einfach eine lange Warteschlange, um durch ein Fenster ein Bild zu machen und dann weiter geschoben zu werden. Also habe ich mich schlau wie ich bin einfach in die zweite Reihe gestellt, die Kamera hochgehoben und von oben ein Bild gemacht. Nach zwei Stunden Pandas gucken kamen dann die geführten Touren und ich habe nur noch einen Dokumentarfilm über die Pandas vor dem Klo (es gab japanische Toiletten!! Ich weiß gar nicht, ob mir die oder die Pandas besser gefallen haben haha) angeguckt und bin dann wieder zurück in die Stadt gefahren und (man kennt's ja mittlerweile nicht anders) zu einem veganen All-You-Can-Eat-Restaurant gegangen, das diesmal nur 19¥ gekostet hat (sie werden sogar immer billiger!). Zum Glück war auch nichts wirklich scharf, Chengdu ist nämlich Chinas Hauptstadt für scharfes Essen (die betäubende Schärfe gilt hier sogar als weitere Geschmacksrichtung) und wie wir wissen waren scharfes Essen und ich noch nie große Freunde. Also das mit den All-You-Can-Eat-Restaurants ist hier schon echt schrecklich schön. Danach bin ich durch die Shopping Street zum People's Park gelaufen. In der Shopping-Straße war es echt crazyy, so viele Leute, die Kunden in die Läden locken wollen, Straßenverkäufer mit noch mehr Essen, Musik, schreiende Kinder, Menschenmassen, Ketten & kleine Läden,... im People's Park sah es nicht besser aus, am Wochenende sind die Parks hier nämlich noch überfüllter als sonst. Lustig waren aber einige Stellen, an denen semi-professionelle Tanzgruppen von 1-8 Personen zu lauter Musik getanzt oder sonst irgendwas gemacht haben. Sah einfach aus als hätten sie alle Spaß. Danach bin ich ein Viertel gelaufen, das scheinbar ganz schön sein sollte, aber außer zwei Essenstraßen habe ich da nichts gefunden. Allerdings war gestern scheinbar ein Festival der Han-Bevölkerung und es sind dort unglaublich viele (junge) Menschen mit traditioneller Kleidung, Frisur und Schminke rumgelaufen. China ist so komisch, einerseits hat man futuristische Millionenstädte und gleichzeitig Gassen wie im Entwicklungsland; riesige Hochhäuser und gleichzeitig kleine Betonhütten auf Feldern an braunen Flüssen... Als ich heute zum Hostel zurück gelaufen bin, dachte ich, ich hätte heute ja gar nichts gemacht, aber jetzt weiß ich wo die 23 Kilometer herkommen.

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