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600km in 14h

Also heute bin ich 14 Stunden im Zug gesessen. Door to door waren wir 17 Stunden unterwegs. Und das alles für lächerliche 600 km. Das hätte in China 2-3 Stunden gedauert :D Aber wir waren auch nie schneller als mit 74 km/h unterwegs! Da hat man noch richtig Zeit die Landschaft anzugucken.... zumindest wenn nicht alle ihre Vorhänge zugezogen hätten. Ich hatte gestern noch meine Wäsche zum Laundry Service abgegeben, leider war sie gestern noch nicht fertig, aber mir wurde versichert, dass heute ab 6 Uhr jemand an der Rezeption sein würde. Ich bin dann also um kurz nach 6 runter und Überraschung - es war niemand da. Mit einem leichten Stressgefühl bin ich nach 20 Minuten nochmal gucken gegangen und dann lag meine Wäsche sauber & zusammengelegt in einem Beutel da. Ich hatte sie aber noch gar nicht bezahlt (geht pro kg) und deswegen beim Rausgehen einfach Geld dahin gelegt und hoffe nun, dass es ca. der richtige Betrag war! Anyway: Glücklicherweise saß mein anfänglicher komischer Sitznachbar im Zug auf dem falschen Platz und würde dann durch eine winzige schmale junge Frau ersetzt! Wir mussten immerhin auch gar nicht lange überlegen, welchen Zug wir buchen, da auf Vietnams einziger Zugetrecken sowieso nur drei Mal am Tag einer fährt. Die Züge sehen gar nicht schlecht aus und haben drei Kategorien: Holzklasse (jetzt weiß ich auch woher dieses Wort kommt), Soft Seat (Sitze wie in Reisebussen) und Betten. Der Zug ist recht sauber und versucht wird zum Glück auch nur zwischen den Abteilen an Fenster. Die Kakerlaken habe ich zum Glück auch erst nach zwölf Stunden entdeckt!! Ich finde es auch besonders witzig zu sehen mit was für Gepäck die Leute hier reisen, denn statt Koffern hat man hier auch mal Säcke, Fensterscheiben oder Kisten dabei. Gerade saß ich beispielsweise zwischen dem Plastiksackberg meiner neuen Sitznachbarn, die sich leider nicht auf einen der zahlreich vorhandenen freien Sitze setzen konnten, sondern eine Burg um mich bauen mussten lol. Also habe ich heute Podcasts gehört, Netflix geschaut, Bilder sortiert, Blogeinträge nachgeholt, (Dis)Likes geschrieben, gechattet, meinen Dad zum Geburtstag angerufen (das ist glaube ich das erste Mal, dass ich meine Eltern zum Geburtstag anrufe!), geschlafen, gegessen, Bildern angefangen Sterne von 1-5 zu geben und versucht die ganzen Touri-Boote aus der Halongbay zu retouchieren. Als wir irgendwann tatsächlich angekommen sind, sind wir zum Hostel und in ein Restaurant gegangen und haben uns dann noch mit dem Typ von der Rezeption unterhalten, der uns unter vorgehaltener Hand erzählt hat, dass er Sozialismus scheiße findet. Lol.

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