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Berge erklimmen statt Strände erkunden

Was für eine Aussicht über die Karstlandschaft!!
Was für eine Aussicht über die Karstlandschaft!!

Heute habe ich mich um 6 Uhr von den anderen verabschiedet, mich fertig gemacht, meine Sachen gepackt und ein Songthaew gesucht, dass mich zur Tigerhöhle bringt (wer findet auch, dass man Tiger eigentlich mit ie schreiben sollte?). Habe ich eigentlich schonmal erklärt, was ein Songthaew ist? Die gibt es in Form von Mopeds, kleinen Lastern und Pickups. Gemeinsam haben sie, dass man auf Bänken auf der überdachten Ladefläche - bzw. beim Moped auf dem Anhänger) mit 4-5 Personen pro Seite sitzt. Sie fungieren meist als Sammeltaxis zu Sehenswürdigkeiten oder vom Flughafen / Busbahnhof im den Ort. Das Gepäck kommt mit rein oder wird aufs Dach gelegt. Jedenfalls habe ich eins gefunden und bin sogar ziemlich schnell bei einem großen echt faszinierenden Tempel am Fuß des Berges angekommen. Zum Glück hatte ich extra eine lange Leggins mitgenommen, sonst hätte mich der Aufpasser auch mit seiner Trillerpfeife am Betreten der Tempelanlage gehindert! Mein Ausflug diente aber nicht dazu einen Tempel anzugucken sondern 300 Höhenmeter mit Hilfe von 1260 (teils sehr steilen bzw hohen) Stufen zu überwinden. Das war echt eine Herausforderung, denn es war sehr warm und die lange Hose hat das nicht besser gemacht. Mit Hilfe von Willenskraft und Wasser bin ich dann irgendwann doch oben angekommen und ich muss sagen, es hat sich sowas von gelohnt! Egal wo, nichts schlägt eine Aussicht von oben. Nach ein paar Minuten Erholung und Wiederherstellung meiner normalen Kopffarbe habe ich dann ein paar Bilder gemacht und bin zurück in die Sonne auf die Aussichtsplattform gegangen. Dort steht ein riesiger güldener Buddha und die Aussicht ist noch cooler! Man sieht eine hügelige Karstlandschaft, Palmen, dichten Wald, Felder, einen Ort, Berge wow. Das zweite Highlight nach der Aussicht war der Trinkwasserhahn mit kaltem Wasser zum Auffüllen der eigenen Flasche auf dem "Gipfel" des Berges! Lol. Zufällig habe ich oben an der Treppe dann eine junge Frau getroffen, die ich heute Morgen im Hostel schon im Bad gesehen hatte. Wir haben uns dann auf dem Weg nach unten unterhalten und sie hat mich in meiner Wahl bestätigt nicht zum berühmten Railay Beach gefahren zu sein sondern zum Berg. Der Strand soll nämlich - wie alle must-do-Strände - sehr überfüllt sein. Unten angekommen habe ich dann eine halbe Stunde auf ein Songthaew gewartet, das Richtung Krabi Town fährt. Irgendwann kam dann eins und komischerweise war ich der einzige Fahrgast. Als ich nach ein paar Minuten auf die Karte geguckt habe, musste ich auch feststellen, dass wir absolut nicht Richtung Stadtzentrum unterwegs waren. Das hätte ich spätestens dann bemerkt, als wir plötzlich im Vorgarten von irgendeiner Frau gehalten haben und der Fahrer lächelnd weggegangen ist. Wie sich herausgestellt hat wurde ich habe doch nicht entführt oder ausgeraubt, sondern wir sind nach einem U-Turn hinter einer Outletmall wieder Richtung Stadtzentrum gefahren. Mit Bubble Tea gestärkt bin ich dann das Flussufer entlang und durch den Tsunami Memorial Park spaziert bis zum Pier und durch eine nicht-touristische Wohngegend an einem Wald vorbei wieder zurück zum Hostel. Auf halbem Weg hat es plötzlich wieder angefangen zu tröpfeln und zu winden, aber es hat zum Glück nicht geregnet (ich war ja sowieso schon nassgeschwitzt aber meine Kamera halt nicht hihi). Nach 1-3 absichtlich gewählten Umwegen (in Krabi gibt es so wenig zu sehen! Das hat mich überrascht, weil Krabi an sich ja sehr berühmt ist, aber so wie Suratthani wohl nur als Zwischenziel, um zu den Inseln zu fahren) bin ich dann wieder im Hostel angekommen, habe geduscht und mich auf dem Weg zu Postkarten und der Post gemacht und anschließend noch bei einem Straßenstand Pad Thai gegessen. Nachmittags wurde ich dann vom Hostel abgeholt und zum Busbahnhof gefahren, denn heute geht es mit dem Nachtbus nach Bangkok. Mit Entsetzen habe ich gesehen, dass der Bus direkt 170 Baht (5€!!) billiger gewesen wäre, ohne den Pickupservice. Aber naja, vielleicht wäre gar kein Platz mehr gewesen. Also habe ich fast zwei verschwendete Stunden am Busbahnhof gewartet (warum wird man auch so früh am Hostel abgeholt? Wir sind doch nicht am Flughafen lol), es gab wieder einen kurzen starken Regenschauer (seit Hue gab es keinen Regen mehr und in Krabi gleich drei Mal in 24 Stunden? Was ist das denn los?), ich war wieder Fotoobjekt für fremde Asiaten und irgendwann kam dann sogar der Bus, in dem ich jetzt ein Viertel der verbleibenden Zeit dieser Reise verbringen werde (12/48 Stunden). Zum Glück sitze ich neben einer netten Engländerin, die gerade Auslandssemester in China und Urlaub im Thailand sitzt, aber zum Pech nicht am Fensterplatz… so wird das wohl nichts mit schlafen. Wieso bekommen auch ausgerechnet winzige Menschen zwei Plätze?? Naja, schade.


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Kommentare: 2
  • #1

    Eike (Montag, 13 Januar 2020 23:46)

    Liebe Svea,
    so jetzt muss ich doch auch noch schreiben.Wie schnell diese 3 Monate doch rum gegangen sind. Schön, dass man mit deinen Texten und Bildern so toll "mitreisen" konnte. Mach dir noch einen schönen Tag in Bangkok, viel Spaß beim Shoppen und einen guten Heimflug. Hier ist alles bereit, es ist auch gar nicht mehr soooo kalt und wir freuen uns auf Donnerstag.
    Liebe Grüße, Papa und Mama

  • #2

    Alexandra (Dienstag, 14 Januar 2020 17:12)

    Liebe Svea!
    Unbekannterweise muss ich dir schreiben, kenn dich nur aus Erzählungen vom Matthias!
    Ich find es schade, dass ich jetzt deine Eindrücke von der Reise nicht mehr lesen kann, da dein Writing um einiges ausführlicher ist als die Telefonate mit Matthias!
    Inzwischen bin ich richtig beeindruckt von Asien, obwohl ich mir so zu reisen nicht vorstellen kann.
    Jedenfalls wünsche ich dir eine gute Heimreise und bin dankbar, dass du gemeinsame Zeit mit den beiden „Österreichern“ verbracht hast ... und ich Leserin deines Blogs sein konnte!
    Alles Gute für dich weiterhin :-)
    Alexandra (Matthias Mama)