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Tag 14: Sarajevo

Heute ist Bustag, zum Glück war dieser echt komfortabel und sehr leer (denn 7h eingeengt wie auf der Fahrt von Split nach Dubrovnik für nur 1/3 so viele Stunden wäre echt nicht das Wahre). Mit heruntergeladenen YouTubevideos, Essen, Musik und einem Buch ging die Zeit auch tatsächlich einigermaßen schnell vorüber und die Landschaft war einfach wieder wunderschön. Am Busbahnhof bin ich dann erstmal zwischen Bahnhof und Busbahnhof hin und her gedappt bis ich einen Geldautomaten gefunden habe (schon wieder Gebühren ewww ich hasse es für Geld zu bezahlen um mit Geld zu bezahlen..). Eigentlich wollte ich dann mit der Bahn fahren, aber da irgendwie nirgendwo Zeiten oder auch nur Bahnlinien angeschrieben waren und die Haltestelle so aussah als käme dort nur ein mal in der Woche was vorbei, habe ich beschlossen bisschen Beine zu trainieren und die ~3,5 km zum Hostel zu gehen. Unter anderem auch, weil man natürlich in nicht-EU Ländern wie Montenegro oder Bosnien auch nicht das Glück hat alles googeln oder aktuelle Verbindungen bei Google Maps suchen zu können. Das Hostel ist wieder sehr schön, ruhig und wirklich mitten in der Altstadt. Ich habe natürlich erstmal meiner Kollegin (die kommen ja fast alle aus Bosnien) Bescheid gesagt, dass ich jetzt in Sarajevo bin, woraufhin sie das direkt ihrer Mutter (Köchin im Dolce) weitergeleitet hat, die mich daraufhin anrief und erstmal in ein Restaurant einladen wollte. Also bin ich durch die Altstadt wieder zurück gelaufen und habe mich mit ihnen zum Essen getroffen (die Preise sind übrigens ein Träumchen im Vergleich zu Kroatien rip), was wie ich finde sehr lustig war! Sie haben mir natürlich angeboten, dass ich jederzeit anrufen kann wenn ich iiiirgendwas brauche uns waren kurz davor mich bei ihrer Schwester einzuquartieren 😂 Anschließend sind sie zu einer Familienfeier und ich wieder alleine los gegangen. Es ist echt faszinierend, wie viele verschiedene Kulturen hier auf einander treffen. Wenn man 500m in die eine oder andere Richtung geht fühlt man sich entweder wie in einem arabischen Land oder halt im „Balkan“. Wirklich wild wie unterschiedlich und facettenreich die Menschen hier aussehen. In die eine Richtung die Moschee, in die andere die Kirche. Einfach wild! Ich bin erstmal in das Genocide Museum gegangen und habe mir die Geschichten und Bilder angeschaut. Es ist so surreal dass diese Geschichte kaum älter ist als ich, dass meine Kollegen und Kolleginnen genau deswegen überhaupt nach Deutschland kommen mussten und vor allem die Köchin/Mutter, mit der ich mich getroffen habe nur deswegen hierher kommen muss, um die nicht geflüchtete / wieder zurück gekommene Familien zu besuchen. Ich finde so Museen ja immer sehr interessant und bewegend. Danach bin ich Eis essen gegangen (muss sein, auch wenn es nur 17 Grad ist) und habe mir im Supermarkt bisschen Essen für die Tour morgen gekauft. Anschließend bin ich eigentlich nur noch durch die Altstadt gelaufen, an der 1. Weltkrieg-auslösenden Brücke vorbei gekommen, habe bisschen in die Läden geschaut und bin zurück ins Hostel. Morgen ist dann Tour-Tag und übermorgen wird mir von meiner Kollegin und ihrem Mann dann bisschen die Natur um Sarajevo gezeigt, bis es abends mit dem Nachtbus nach Zagreb geht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Petra (Freitag, 10 September 2021 12:09)

    Klingt sehr interessant - wilde Historie - neu für mich, dass Du Museen spannend findest