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Wäsche waschen & über China lästern

da war in der Gasse plötzlich das absolute Verkehrschaos, sodass man als Fußgänger kaum durchkam!!
da war in der Gasse plötzlich das absolute Verkehrschaos, sodass man als Fußgänger kaum durchkam!!

So viel kann ich zu heute leider nicht schreiben, denn so wenig wie heute habe ich nicht mal an Zugfahrtagen gemacht... ich habe ein bisschen recherchiert (oder es zumindest versucht) wie meine Reise nun weiter aussehen könnte, da ich die Hong Kong Etappe nach den aufflammenden (Achtung das war jetzt ein Wortspiel!) Protesten doch gestrichen habe, nachdem ich mich erst letzte Woche schweren Herzens dazu entschlossen habe, nichts an der Route zu verändern. Das tut besonders weh, da ich Flug und Hostel schon gebucht hatte und jetzt 200€ für absolut gar nichts bezahlt habe, sondern nochmal was drauflegen darf, um die Sachen neu zu buchen... Anyway, da ich sowieso aufgrund des Visums nach Hanoi fliegen muss ( :(( ) muss ich mich jetzt entscheiden, ob ich noch die vollen zwei Wochen im China Mainland verbringe oder doch noch eine kurze Taiwan-Etappe einbaue. Dann hätte ich immerhin doch noch die nicht-Mainland-China-Erfahrung, aber andererseits bedeutet das wieder einen Flug + einiges an Kosten mehr. Mal gucken... Das Recherchieren gestaltet sich hier übrigens auch als sehr zeitintensive Beschäftigung, da der Laptop ohne VPN sich nicht besonders gut mit schnellem Internet verträgt. So viel dazu, jedenfalls habe ich heute Wäsche gewaschen, sie auf dem Dach rausgehängt und wie ich später erfahren habe, Glück gehabt, dass kein Smog war, da sie sonst aufgrund der Luftverschmutzung exteem gestunken hätte. Leider war die Wäsche am Ende des Tages zu 90% trocken und damit meine ich leider nicht 90% der Teile waren trocken, sondern alle Teile waren zu 90% trocken, also ging das kreative Wäschetrocknen im Zimmer weiter. Ich habe auch gelernt, dass es weißer Wäsche gar nichts ausmacht zusammen mit schwarz gewaschen zu werden?? Mein ganzes Hausfrauleben war eine Lüge!! Nachdem die Wäsche dann im Zimmer war und es schon langsam dunkel wurde, bin ich raus gegangen und um ein Viertel der Stadtmauer gelaufen und ganz aus Versehen wieder beim veganen All-You-Can-Eat-Restaurant rausgekommen UPPS!! Dort saß ein westliches Mädel alleine an einem Tisch und dann habe ich mich zu ihr gesetzt und witzigerweise kam sie auch aus Deutschland und hat genau wie der Typ von gestern Abend das Restaurant nur aufgrund meiner Wegbeschreibung und Bilder gefunden!! Ist doch schön, wenn man durch eine Restaurantbewertung auf HappyCow gleich die Gesellschaft für die nächsten zwei Abende anlockt. Jedenfalls haben wir uns über China unterhalten (sie macht seit 5 Monaten ihr Auslandssemester in China) und hatten eine sehr ähnliche Meinung. Das Fazit war, dass es eine interessante Erfahrung war hier zu sein, man aber jetzt definitiv nicht hier leben wollen würde und für mehr als einen Transitaufenthalt (visumsfreier Aufenthalt in großen Städten für bis zu 1 Woche) auch nicht wieder kommen müsste. Wenn lohnt es sich für die Natur, aber definitiv nicht für die Städte, da es dort einfach an Orten mangelt, an denen man mal kurz aus Menschenmassen und Luftverschmutzung raus kann. Auch an die ekelhaften Toiletten, das Gerotze & Gespucke und das ständige Angestarrtwerden gewöhnt man sich wohl auch nach ein paar Monaten nicht, sondern findet sich vielmehr damit ab. Ihr könnt euch das vermutlich nicht vorstellen, wie es ist die ganze Zeit angestarrt zu werden (ich meine übrigens wirklich starren, nicht unauffälliges gucken): wenn ich auf der Straße laufe, falle ich durch meine Körpergröße und Haarfarbe (klar gibt es hier auch Menschen mir gefärbten Haaren, aber man erkennt ja meist trotzdem noch recht deutlich die natürlich Haarfarbe) doch ein wenig auf und Leute, die mir entgegen kommen gucken mich schon von ein paar Metern Entfernung bis sie an mir vorbei laufen die ganze Zeit an. Manchmal lächle ich zurück und sie starren entweder einfach weiter oder lächeln zurück, aber da ist eher selten. Wenn ich am Bahnhof sitze (mit einem großen Reiserucksack falle ich dann nicht unbedingt weniger auf als sonst), guckt mich locker die Hälfte der Leute, die mir in den Sitzreihen in der Wartehalle gegenüber sitzt, an. Wenn ich dort aufstehe und meinen Rucksack nehme, all eyes on me. Wenn ich im Restaurant sitze und esse, glotzen sie mich an. Vorgestern saßen bei mir am Tisch einige chinesische Frauen, irgendwann drehen sie sich plötzlich alle zu mir hin reden, lachen, zeigen auf mich. Sah jetzt nicht böse aus, aber es ist einfach so unglaublich unangenehm, wenn man die ganze Zeit auffällt und vor allem in so einer Situation absolut keinen Schimmer hat, was sie reden. Ich bin immer froh, wenn ich den Mundschutz anziehe, da erkennen mich die Leute dann erst auf einen Meter Entfernung als Ausländer und ich sehe das Starren nicht so lang... Es ist einfach das krasse Gegenteil von Deutschland. Da bin ich jetzt nicht soo auffällig groß, habe meist keine bunten Sachen an und falle auch sonst nicht so wirklich auf und so Starren würde da sowieso so gut wie niemand. "Fun fact" am Rande: Ich schreibe das hier gerade im Zug und mein Sitznachbar guckt mich konstant an und auf mein Handy und gehe mal nicht davon aus, dass er das macht, weil er Deutsch versteht. Es ist einfach so unangenehm und respektlos, wenn mein Handy und ich die ganze Zeit von 40cm Entfernung angeglotzt werden.

Jedenfalls sind die andere Deutsche und ich dann noch ein bisschen rumgelaufen (sie ist übrigens hellblond wir zwei hätten kaum mehr auffallen können, besonders glotzworthy war wohl dass wir auch noch eine ANDERE SPRACHE gesprochen haben... You don't say??!) bis sich unsere Wege trennten und ich meine nun endlich trockene Wäsche packte und mit meiner Mom facetimte. So viel zum Thema "heute kann ich nicht so viel schreiben"... Aber da wusste ich ja noch nicht, dass es hier um mehr als meinen Tag geht :(: 

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